Sparda-RAP
Das hätte man sich besser sparen sollen
Was ist passiert?
Da haben ein paar, vermutlich ältere Herren aus der Chefetage wohl gedacht, um jungen Nachwuchs für einen Beruf zu gewinnen, dessen Image derzeit weit hinter Klofrau oder Ungeziefer-Dienst rangiert, muss ein Video her. Natürlich bewegte Bilder, sind trendy. Hat denen vermutlich jemand erzählt. Mit ein paar Mädels die den allgemeinen Vorstellungen vom Erscheinungsbild einer Bankkauffrau entsprechen. Dabei hätte man sich bei anderen großen Konzernen abschauen können was nicht funktioniert. Es gab doch schon hinreichend Beispiele dafür wie man so etwas auf keinen Fall umsetzt. Weshalb man sich diesen Negativbeispielen angeschlossen hat, bleibt ein Rätsel. Ich vermute, weil die Entscheider bei YouTube bestenfalls mal ein paar Börsentipps, oder entsprechende Interviews anschauen. Doch wohl kaum recherchieren, welche Musikvideos dort wirklich erfolgreich sind.
Ganz besonders beeindruckt hat mich die Entscheidung für RAP als Musik. Eine Musik die traditionell aus dem Ghetto kommt. Ein Blick ins Wikipedia hätte gereicht um festzustellen, dass kaum ein Musikstil entfernter von Geld, Reichtum, Wohlstand und sittsam geregeltem Leben ist. Will man Musik glaubwürdig präsentieren müsste man sich gewisser üblicher Stilmittel bedienen. Gangster-Habitus, fette Karren, blanke Mädels, das sind Stilmittel, die üblicherweise von erfolgreichen Rappern benutzt werden. Kommt doch auch niemand auf die Idee eine dicke Harley mit ’nem Strechquartett zu vermarkten, oder? Obwohl wenn man das gut macht…
Genau, gut gemacht ist das Video obendrein auch nicht. Abgesehen, das es endlose Tutorials gibt wie man Videos so produziert, dass sie bei Youtube Lippensynchron bleiben. Das einzige durchgängige Stilmittel ist der CSI-Miami Farbstich. Weder echt Prunk und Glorie von Banken, noch wirkliche Normalität abseits vom formalistischen Püpchen-Image der fast ausschließlich weiblichen Akteure. Also bloß nicht festlegen. Dann hat das ganze null Tempo. Nicht eine Stelle! Selbst der Basketball wird von einem steifen bewegungslosen Typen eher fallen gelassen, denn aktiv in Bewegung gebracht. Banken bewegen sich eben nicht. Dabei hatte man versucht Menschen zu zeigen statt Banken. Die gute Fee auf TeleTubbie-Niveau bringt, wenn auch unfreiwillig, ein wenig Comedy-Charakter in die Schose.
Bei Youtube bereits haufenweise abgestraft.
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